Es gilt allgemein für Lernmethoden, demmzufolge weiss ich nicht ob das der richtige Ordner ist..?
Mich interessierte ob ihr beim lernen, eine bestimmte Methodik verwendet um euch besser an das gelesene zu erinnern, also sicherlich liest ihr das Buch durch, vorallem aber die Zusammenfassung und die Fragen, was eigentlich auch reichen könnte, aber geht der Weg, am totalen durchlesen des Buches, vorbei ?
schildert doch einwenig wie ihr lernt.?!
nebenbei hatte ich einen kleinen Artikel gelesen über Gedächtinskunst, was sehr tief ins Thema geht, aber funktionell sein müsste.Es werden Hirnareale genutzt mit Orten(Bildern oder aus der Fantasie) die man mit den zu speichernden Informationen speichert, oder eben errinert.Hab es zwar nicht ausprobiert, aber könnte nützlich sein.?!
Hier noch einen kleinen Artikel dazu...
Der Nachweis des Einflusses der Gedächtniskunst auf einzelne literarische Werke seit dem Mittelalter löst allerdings nicht die Frage nach dem systematischen Stellenwert der Gedächtniskunst für die Literatur. Lina Bolzoni diskutiert die Frage inwiefern die Gedächtniskunst eine reine Speicherfunktion hat, oder ob sie kreativ an der Textproduktion beteiligt ist. Das kreative Moment der Gedächtniskunst liegt für sie in der Bildfindung, die die zu erinnernden Gegenstände nicht beläßt, sondern umformt. Bolzoni versteht das Gedächtnis folglich nicht als ein „System der Datenverwaltung” [48] , sondern „als etwas, das mit seinen Gegenständen in Wechselbeziehung steht und sie sowohl dem Spiel der Assoziation als auch der Verwandlung aussetzt.” [49] Das kreative Potential der mentalen Bildfindung basiert auf dessen Assoziationsverfahren. Zwischen dem zu Erinnernden und den mentalen Bildern besteht das Verhältnis der Ähnlichkeit, des Gegensatzes oder der Angrenzung (Kontiguität). Laut Roman Jakobson basieren die rhetorischen Figuren der Metapher und Metonymie auf genau diesen Phänomenen. Die Prinzipien der mnemotechnischen Bildfindung entsprechen somit poetischen Verfahren.
[O]ne can say that associations by similarity and by conflict produce metaphor, and associations by contiguity produce metonymy. This enables us to understand something that hitherto has been largely ignored by studies on the art of memory, namely, the fact that mnemonic techniques do not always serve merely to remember texts already produced, but can contribute to producing memorable texts, that is, texts being easily remembered. [50]
Es stellt sich die Frage, ob das künstliche Gedächtnis immer erst nachträglich speichert, oder ob sich nicht bereits das Entstehen des Textes Regeln der Gedächtniskunst verdankt. Nach Bolzoni verwaltet das artifizielle Gedächtnis Texte nicht nur, sondern ist bereits an deren Konstitutionsprozeß beteiligt. Der Kreativität des artifiziellen Gedächtnisses liegt also das Paradox zugrunde, daß das, was es zu erinnern hat, nicht bereits existiert, sondern erst im Gedächtnisakt entsteht. [51] Bolzoni hat hier auf die Mnemotechnik allgemein bezogen angedacht, was für die literaturtheoretische Diskussion des Gedächtnis-Begriffs im Kontext moderner Literatur fruchtbar sein könnte. Für die Literatur gewinnt das Thema Gedächtnis, in dem Moment an Relevanz, in dem es nicht nur um Wissensspeicherung geht, sondern um die Produktion literarischer Texte. In seiner Studie Theater als Gedächtnis versteht Gerald Siegmund Gedächtnis als Einbildungskraft, die etwas erinnert, was es zuvor nicht gab, als „bodenlose Erinnerung an Erinnerung”. [52] Dieser kreative Aspekt des Gedächtnisses als Texterzeugungsmodell wird im Folgenden im Zusammenhang mit der Konstruktion eines Gedächtnisses von Literatur noch einmal zu diskutieren sein.